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Versicherer müssen technologisch umdenken - wie kann SCIP helfen, die digitale Zukunft zu ermöglichen?

Der Wandel der Versicherungswirtschaft

Die Versicherungswirtschaft ist massiv im Wandel und sucht nach Lösungen, um technologisch Schritt zu halten und um die Erwartungshaltung heutiger Kunden bedienen zu können. Dabei beschäftigen sich die IT-Abteilungen der Versicherer nicht nur mit der Tatsache, dass die Software-Entwickler ihrer alten Kernsysteme nach und nach in Rente gehen, sondern sie beobachten auch die wachsende Konkurrenz in Form neuer Insurtechs und deren fortschrittliche Lösungen.

Massives Um- und Neudenken ist erforderlich, um das bestehende Geschäftsmodell profitabel betreiben zu können. Diese Denkprozesse beziehen sich in erster Linie auf digitale Geschäftsmodelle und digitale Produkte, basierend auf modernen Applikationen. Zu guter Letzt ist der Vertrieb und das Serviceangebot für die Versicherungsnehmer über das Internet das Gebot der Stunde, um auch zukünftig erfolgreich bleiben zu können.

Fassen wir diese Punkte zusammen, ergibt sich ein klares Bild: die Versicherer müssen sich als Tech-Unternehmen verstehen und brauchen flexible, individuelle und kundenorientierte Systeme. sum.cumo bietet mit "SCIP" (sum.cumo Insurance Platform) die Basis für eben solche Applikationen. Dabei folgt sum.cumo dem ursprünglichen Kerngedanken der Versicherung: dem Kollektiv. SCIP nutzt die Software-Lizenz Apache License, Version 2.0 und arbeitet kollaborativ im Sinne der Open Source mit seinen Partnern zusammen und entwickelt SCIP gemeinsam und kontinuierlich weiter.

Erste Iteration: Der Blick auf das Backend

Aber was ist denn nun so anders an SCIP im Vergleich zu proprietären Lösungen, die den Markt im Bereich der Standardsoftware bisher dominieren? Vor allem ist es die Flexibilität und Individualität der Plattform. Jedes Versicherungsunternehmen hat individuelle Produkte, Angebote und Services, die genau auf die Zielgruppe zugeschnitten sein müssen. Diese gilt es zu gestalten und zu implementieren, und gleichzeitig den digitalen Anforderungen gerecht zu werden. Auf der anderen Seite sind die Basisprozesse und -anforderungen in jedem Versicherungsunternehmen vergleichbar und müssen nicht jedes Mal neu entworfen werden. Folglich muss eine technische Lösung die Möglichkeit bieten, die individuellen Bestandteile einfach umsetzen zu können und die Basisfunktionen bereits mitbringen. Die folgende Darstellung verdeutlicht dies:

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Aus der Grafik wird ersichtlich, dass SCIP ein Bestandteil der Backend-Applikation ist. Durch den Einsatz der Programmiersprache Ruby, dem Framework Ruby on Rails und den somit verfügbaren Möglichkeiten ist es ein Leichtes, die Basisprozesse von SCIP innerhalb der individuellen Applikation anzupassen, zu erweitern oder ganz neue Prozesse zu erstellen. Das Gleiche gilt für Basisobjekte wie User, Claim, Ledger, Product und viele andere.

Zweite Iteration: Der Blick auf das Frontend

Um digitale Verkaufsprozesse und -services anbieten zu können, muss es das Ziel sein, ein flexibles, individuelles und benutzerfreundliches Frontend umzusetzen. In der folgenden Darstellung wird gezeigt, dass nicht nur das Backend der Plattform dem Paradigma "Individualität + Standard" folgt, sondern auch das Frontend:

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An dieser Stelle soll nicht weiter auf die technischen Details der Frontends eingegangen werden. Es soll nur erwähnt sein, dass wir unsere Frontends generell in höchster Qualität als Progressive Web App (PWA) umsetzen. Als Basis für diese Web Apps nutzen wir eine von unseren Frontend-Experten erstellte Boilerplate namens VuEcoSystem. Genau wie im Backend, sind hier bereits Basisprozesse und -anforderungen implementiert und an die flexiblen GraphQL-APIs von SCIP angeschlossen.

Dritte Iteration: Der Blick auf das große Ganze

Fügen wir nun die beiden Teile zu einem Ganzen zusammen, ergibt sich das Bild einer maximal flexiblen und individualisierbaren Applikation:

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Diese Architektur bietet die Möglichkeit, allen Anforderungen einer modernen, webbasierten Versicherungsplattform gerecht zu werden. Die Kommunikation zwischen dem Front- und Backend erfolgt mittels der seit 2015 verfügbaren Schnittstellentechnologie GraphQL und zahlt maßgeblich auf die Performance und Usability bei der Nutzung mobiler Endgeräte ein. Das Backend bietet außer den bereits angesprochenen Objekten und Prozessen diverse Schnittstellen zu erforderlichen Partnern, Serviceprovidern und Dienstleistern. Dies umfasst in der Regel Schadenmanagement, Schadenhöhenermittlung, Fraud-Detection, Bonitätsprüfung, GDV Anbindung für eVB, eVBü und VWB, Hauptbuch und viele mehr. Das Ökosystem an derartigen Lösungsanbietern wächst nahezu wöchentlich und bietet dem Partner viele Möglichkeiten, digitale Produkte schnell und effizient zu lancieren.

Fazit und Ausblick

In diesem ersten Artikel aus der Reihe zu SCIP haben wir die grundlegenden Eigenschaften und Möglichkeiten vorgestellt, die sum.cumo mit seiner Process-Engine SCIP bietet. Die gewählte Architektur und ihre einzelnen Bestandteile bieten größtmögliche Flexibilität in der Erstellung moderner Versicherungsplattformen. sum.cumo betreibt bereits diverse auf SCIP basierende Plattformen. Der Erfolg damit zeigt, dass alle angeschlossenen Partner im Umfeld der aufkommenden InsurTechs mehr als eine Alternative sein können. Sie haben gezeigt, dass der eingeschlagene Weg zum Erfolg führt und können für sich eine Vorreiterrolle im InsurTech-Markt einnehmen.

In nachfolgenden Artikeln werden wir zum einen das mitgelieferte Backoffice kennenlernen und zum anderen auf die einzelnen Bestandteile von SCIP detaillierter eingehen.