sum.talk Folge #57 (mit Désirée Mettraux)
Zu Gast in Folge 57 von sum.talk ist Désirée Mettraux, mit der wir nicht nur über die letzte Insurtech-Welle sprechen, sondern auch über die, die sich derzeit anbahnt.
Die letzten Zehn Jahre haben viel Wandel gebracht, aber nicht alles was prophezeit worden ist, hat sich als die große Disruption erwiesen. Was sind die Trends für die nächste Welle und worauf kann sich die Insurtech Branche einstellen?
Findet es heraus in einer neuen Folge unseres Versicherungspodcasts mit Ingolf Putzbach und Oliver Lang.
Desirée Metraux ist zu einer Bekanntheit in der Versicherungsbranche geworden. Zuletzt hat sie drei Jahre lang als Geschäftsführerin von OCC, einem Oldtimer-Versicherer, den Konzern bei der digitalen Transformation begleitet. Derzeit ist sie Selbstständig, als Beraterin tätig. Unseren Stammhörer:innen ist Desirée vermutlich schon bekannt: In Episode 3 von sum.talk hatten wir Sie bereits als Gast geladen. Aber wir wollen uns nicht nur darauf konzentrieren, was sich in den letzten zwei Jahren getan hat, sondern wollen uns das größere Bild anschauen.
Ist die große Disruption doch nicht gekommen?
Wenn man den Start der ersten Insurtech-Welle auf 2011 datiert, haben wir nun gut Zehn Jahre beobachten können, wie die Branche gewachsen ist, welche Hürden es gab und wo weiterhin dran gearbeitet werden muss. Teilweise sind die Ergebnisse doch fast etwas ernüchternd. Stehen wir nun an einem Wendepunkt?
Désirée meint:
„Es ist doch nicht so simpel eine doch über hundertjährige Industrie einfach so zu überrollen und dass man immer irgendwann an einen Legacy Punkt kommt.“
Außerdem stellt Oli beim Thema Telematik fest, dass die gezielte Datenerhebung leider doch nicht die Unfallquoten prognostizieren kann und es im pricing underwriting weiterhin Defizite gibt.
Aber es haben sich auch viele sehr positive Dinge entwickelt. Die Customer Experience ist deutlich besser, seitdem Versicherer daraufsetzen, dass der Kunde im Mittelpunkt stehen muss. Und so wurden die alteingesessenen Versicherer sensibilisiert, digital zu denken. Das hat vor allem in der Kommunikation immense Fortschritte mit sich gebracht: Es bedarf weder Telefon, Fax noch Brieftaube mehr.
Ingolf sieht als einen der größten Gewinne der letzten Welle APIs.
Die Konnektivität von Versicherungsnahen Systemen ist in aller Munde, aber eine vernünftige API Anbindung ist auch heute noch nicht überall zu sehen.
Das Produkt an den Kunden bringen
Im Vergleich zum Klamottenverkauf, ist eine Versicherung etwas, der Kunde eigentlich gar nicht haben will, das macht den Verkauf so schwer. Die Akquise kosten bleiben hoch. Umso wichtiger als den Kunden richtig zu erreichen.
Worauf sich also konzentrieren? Auch bei Pflichtversicherungen beim Autokauf kann man die Welt nicht neu erfinden, so Désirée.
Assekuradeure: Das Geschäft von morgen?
Es gibt viele Möglichkeiten auch in Nischen erfolgreich zu distribuieren. Es war noch nie so leicht auf der grünen Wiese ein Geschäft aufzubauen, gerade jetzt wo die Technik auch da ist. So kann das davon ausgegangen werden, dass es deutlich mehr MGAs geben wird um einzelne Kundensegmente anzusprechen. Auch wenn, so meint Oli, beim underwriting das größte Problem besteht.